Mini Ninjas: Hiro entführt euch in eine neue Welt

Mini Ninjas Nintendo DS - Bild 2 von 8

Die Hitman-Entwickler beschäftigen sich diesmal mit fernöstlichen Killern: den Ninjas. Allerdings ist die Gefahr gering, dass das neue Werk von IO Interactive auf dem Index landet. Denn „Mini Ninjas“ orientiert sich mit seinem Knuddel-Look eher an dem jüngeren Publikum.

Hiro the Hero

Mini Ninjas

Die Geschichte ist sehr einfach gestrickt: Hiros alter Ninja-Meister spürt, dass die Balance der Natur gestört wird. Ein böser Samurai hat die Tiere in der Umgebung versklavt und in fiese Samurai-Lakaien verwandelt. Hiro wird mit seinem verfressenen Freund Futo ausgesandt, um Kuji das Handwerk zu legen. Damit ihr die Mission erfüllen könnt, erfahrt ihr erst einmal, wie ihr die kleinen Ninjas steuert, indem ihr einfache Aufgaben erledigt. So werdet ihr z.B. für kleinere Botengänge losgeschickt, sollt Kräuter hinter dem Haus aufsammeln und diese eurem Meister bringen. Es dauert aber nicht lange, bis ihr zusätzlich zu Hiro auch die Kontrolle über Futo gewinnt. Während Hiro besonders wendig ist und sich durch seine Sprungkraft auszeichnet, kann Futo mit seinem Hammer so kräftig zuhauen, dass kein Gras mehr wächst.

Die ersten Samurai-Gegner laufen euch schon bald über den Weg und wollen mit Schwert oder Hammer bearbeitet werden. Das Ganze läuft absolut unblutig ab, und ist der Gegner besiegt, verwandelt er sich wieder in seine ursprüngliche Form zurück, zum Beispiel in ein putziges kleines Häschen. Auf ihrer Reise in das Reich des Bösen schließen sich noch andere Charaktere der Gruppe an, zwischen denen ihr jederzeit hin- und herschalten kannst. Jeder der sechs kleinen Protagonisten hat seine eigenen Attacken und speziellen Fertigkeiten, die die Kämpfe aufpeppen sollen. Allerdings ist Hiro tatsächlich der effektivste Krieger von allen, wenn es um die Dezimierung der Feinde geht.

Schwache Kämpfe

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Leider verkommen die Kämpfe eher zum stupiden Button-Smashing, da die Gegner nach ihrer Verwandlung von knuffigen Waldtieren in gemeine Schlägertypen offenbar nicht wirklich in Kampfkunst unterwiesen wurden. Neben simplen Knopfdrückereien kann aber auch die Wiimote geschüttelt werden, um mächtigere Angriffe zu vollziehen, die die Deckung der Gegner durchbrechen. Die Auseinandersetzungen sind zusammengefasst also kurz und einfach. Sogar die Bosskämpfe, die ausschließlich mit Hiro angegangen werden können, sind nicht sehr viel fordernder. Bei diesen gilt es ständig, im rechten Moment die richtigen Tasten zu drücken, nachdem man den Gegner mit dem Schwert bearbeitet hat. Auch die für die Ninjas typischen Wurfsterne, Bomben oder Rauchbomben können gesammelt und eingesetzt werden, aufgrund der leichten Schnetzeleien ist die Verwendung jedoch zu umständlich, um noch nützlich zu sein. Lediglich bei kleineren Rätseln sind unter anderem die Wurfsterne sinnvoll, da mit ihnen entfernte Schalter getroffen werden wollen.

Knuddellook im Japan-Style

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Das gesamte Geschehen wird im Third-Person-Stil dargestellt. Hiro und seine Freunde bewegen sich durch eine bunte sowie comichafte Gegend, durch Wälder, Feindeslager und kleinere japanische Dörfchen. Die Umgebung hätte allerdings ein wenig mehr Liebe zum Detail vertragen können. Auch die Effekte sehen nett aus, mehr aber auch nicht. Dennoch ist das von IO Interactive erschaffene Universum schön anzusehen und unterscheidet sich ein wenig vom allgemeinen Einheitsbrei, was ich den Entwicklern hoch anrechne. Schließlich birgt ein solcher Mut immerhin ein gewisses Risiko in sich. Denn: Entweder man kann etwas mit dem comichaften Anime-Knuddellook anfangen oder eben nicht.

Neben etlichen leichten Rätseln sind auch ein paar echte Kopfnüsse dabei, die sich schön in das Gameplay eingliedern und dem Spielgeschehen eine Prise Abwechslung spendieren. Sprung- und Klettereinlagen sind ferner vorhanden, allerdings rar gesät. Lustig sind übrigens die magischen Talente, die sich Hiro nach und nach aneignet. So erhält der Kleine die Möglichkeit, seinen Körper zu verlassen und die Kontrolle über ein Tier zu übernehmen, um durch kleine Durchgänge zu passen. Hat man diese durchquert, darf sich Hiros Körper an der anderen Seite wieder manifestieren. Für ein Ninja-Spiel wird ohnehin viel zu wenig geklettert, Gegner beobachtet und sich von hinten herangeschlichen. Natürlich haben wir es nicht mit „Mini Tenchu“ zu tun, aber das Thema bietet doch bedeutend mehr Möglichkeiten, als letztlich im Spiel zu finden sind.

Sound- und Musikuntermalung gehen in Ordnung. Die Musikstücke sind im klassischen japanischen Stil gehalten, sind nicht zu aufdringlich oder einprägsam. Einfache Kampfschreie und Umgebungseffekte runden das immerhin Klangbild ab.

Fazit

Mini Ninjas

„Mini Ninjas“ macht Spaß, liegt jedoch deutlich hinter den Möglichkeiten zurück. Ich hätte mir mehr Ninja-typische Aktionen wie auf Häuserdächer klettern, Gegner beobachten und von hinten heranschleichen gewünscht. Auch eine Prise Rollenspiel hätte dem Game nicht geschadet bzw. motiviert. Das wäre dann zwar nicht innovativ gewesen, hätte dem Gameplay aber die nötige Abwechslung geboten. Der frische, kindgerechte Look hätte dazu bestimmt prima gepasst. Nach all den Vorschusslorbeeren erwartete ich von dem Titel jedenfalls mehr. Vor allem die Gegner-KI und die recht kurze Spielzeit von etwa 10 Stunden sind enttäuschend. Für „Mini Ninjas 2“ gäbe es noch einige Ideen…

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